Leo Kandl – Iran, 27. Juni, 16:00

Der bekannte Wiener Fotograf präsentierte seinen neuen Bildband im Gespräch mit Max Ritter und Walter Posch

© FineArt

WARUM DER IRAN?
Leo Kandl schreibt über seine Annäherung durch die Fotografie

Wenn ich mich nach den Gründen frage, warum ich gerade im Iran mit meiner Kamera eine Annäherung an Menschen und Orte gesucht habe, so ist es in der Hauptsache, die immer wiederkehrende Präsenz des Landes in den Medien. Dort beschränken sich die Berichte fast ausnahmslos auf die politische Situation. Dabei geht es um das Verhältnis des Iran zu seinen Nachbarn im Nahen Osten und um die Gegnerschaft zu den „westlichen“ Staaten etc.

Aber sind diese Bilder alles, was man von diesem Land sagen (zeigen) kann?

Obwohl politische Berichte für die Einschätzung der Situation berechtigt und wichtig sind, hat mich ein anderer Blick auf das Land und seine Menschen interessiert.
Aufgrund dieser Überlegungen und Interessen war ich 2003, 2006 und 2012 über einen längeren Zeitraum im Iran und konnte dann jeweils wochenlang an meinem Bildmaterial arbeiten.
Es ist klar, dass die Annäherung an Menschen und Orte nur so weit gehen konnte, wie das einem Besucher aus einem anderen Land und aus seiner Distanz möglich war. Aber es gab und gibt ein großes gegenseitiges Interesse an meiner fotografischen Arbeit.

Im iranischen Alltag wurde meine fotografische Annäherung zu Begegnungen mit den Menschen. Diese Aufnahmen stehen so für das Bild des Irans. So als ob jede und jeder sagen wollte, der Iran sind wir.